Frühjahrskonzert 2017

Festliches Konzert im Jahr des Drachens

 

Dem chinesischen Kalender der Tierkreiszeichen folgend hat am 23. Januar 2012 das Jahr des Drachens begonnen. Es passt also hervorragend, dass Musikdirektor Harald Hepner Philip Sparkes „The Year of the Dragon“ auf das Programm des Festlichen Konzerts gesetzt hat. Außerdem werden Ferran Ferrers „Echo de la Montagne“, die Ouvertüre zu „Wilhelm Tell“ von Gioachino Rossini und das „Klavierkonzert Nr.2“ (Solistin: Kathrin Stürzl) von Sergei Rachmaninow aufgeführt.

 

Das Programm:

 

Gioacchino Rossini (1792 – 1868) – Ouvertüre zu Wilhelm Tell (arr. Jos van de Braak)

„Die diebische Elster“, „Der Babier von Sevilla“, „Othello“, „Aschenputtel“ oder „Die Italienerin in Algier“ gehören zu Rossinis umfangreichen Opernschaffen; ,„Wilhelm Tell“ – 1829 an der Pariser Oper uraufgeführt, war seine letzte Oper. Sie erzählt vom Schweizer Freiheitskampf, dem Nationalhelden Wilhelm Tell und seinem Widersacher Statthalter Gessler. Wie bei vielen von Rossinis 39 Opern wird meist nur die Ouvertüre als Konzertstück aufgeführt. Sie hat es allerdings auch außerhalb des Konzertsaals zu Ruhm gebracht als musikalischer Hintergrund für zahllose Filme. Es gibt eine Reiterszene im komödiantischen Kino, die nicht auf das Schlussthema der Ouvertüre zurückgreift.

Rossini komponierte seine Ouvertüren nach einer einheitlichen Systematik: Auf eine langsame, spannende Einleitung – bei Wilhelm Tell ein schöne Rezitativ – folgt ein spritziger, schneller Teil mit zwei unterschiedlichen Themen. Die großartigen, auskomponierten Finale sind dann die perfekten Vorhangöffner.

 

Sergei Rachmaninov (1873 – 1943) – Klavierkonzert Nr. 2 / C-Moll (arr. Christiaan Janssen)

I Moderato

II Adagio sostenuto

III Allegro Scherzando

Solistin: Kathrin Stürzl

 

Sergei Rachmaninov komponierte das Klavierkonzert Nr. 2 im Jahre 1900 nachdem er eine schwere Schaffenskrise voller Selbstzweifel und Depressionen. hinter sich gelassen hatte. Dabei half ihm die Hypnose-Therapie des russischen Neurologen Nikolaj Dahl. Rachmaninov widmete in der Folge dem Arzt das Werk.

Der erste Satz beginnt mit acht Klavierakkorden, Glockenschläge aus der Ferne, die immer lauter werden. Das erste Thema knüpft mit seiner schwermütigen Melodie an die Entstehungsgeschichte des Werkes an. Sie wird durch das Orchester geführt und bald von einem zweiten, lyrischen Thema abgelöst. Im Adagio Sostenuto stellt die Querflöte das Thema vor, die Klarinette übernimmt, das Klavier bleibt zunächst in der Begleitung, übernimmt dann aber zügig die Melodie. Es folgt ein leidenschaftliches Thema, gegen Ende des Satzes wird das erste Thema wieder aufgegriffen. Der dritte Satz ist geprägt von einem Dialog zwischen Klavier und Orchester, Läufen und Kadenzen. Besonders im Schlußteil muss der Solist seine ganze Virtuosität zeigen.

 

Ferrer Ferran (geb. 1966) – Echo de la Montagne

I La Legende

II La Belle Nature

III La Forêt Fantastique

 

Ferrer Ferran lebt und arbeitet als Komponist, Dirigent und Konzertpianist in Valencia, Spanien. Seine Kompositionen sind vielfach ausgezeichnet und dienen in renommierten Orchesterwettbewerben als Pflichtstücke.

“Echo de la Montagne” ist eine Verneigung vor der Gewalt und der Schönheit der Natur. Der musikalisch beschriebene Berg befindet sich ganz im Süden Chiles, in den Anden, dort wo das Volk der Mapuches lebt. Die Legende erzählt von diesem Berg, der bezaubernd und Angst einflössend zugleich die Landschaft beherrscht. Grüne Hügel und Wälder ziehen sich hinauf bis sich ganz oben ein Steinmeer ausbreitet. Darüber glänzt der mit Schnee bedeckte Gipfel in der Sonne. Doch an manchem Tagen  - und niemand kann vorhersagen wann – verwandelt sich der Berg in einen feuerspeienden Vulkan, der die Dörfer der Mapuches mit zerstörerischer Lava, Steingeschossen und Asche bedeckt.

Ganz im Gegensatz dazu beschwört der zweite Satz die Schönheit der Natur, die Farbenpracht und die Fülle unterschiedlichster Düfte und Aromen. Im dritten Satz führt Ferran den Zuhörer in die magische Welt seines “Forêt Fantastique”, wo zwischen dem Grün der Bäume und Gräser Gnome, Elfen und andere fantastische Wesen umher streifen.

 

Philip Sparke (geb. 1951) – The year of the dragon

I Toccata

II Interlude

III Finale

 

“The year of the dragon” entstand 1984 als Auftragswerk für die weltbekannte walisische Cory Band. Der Titel bezieht sich auf den chinesischen Kalender der Tierkreiszeichen. Der Drache ist außerdem das walisische Wappentier. Philip Sparke wollte - wie er selbst sagte - „ ein virtuoses Stück schreiben, um die Talente dieser bemerkenswerten Brassband voll auszuschöpfen.“ In drei Sätzen werden alle klanglichen und technischen Facetten des modernen Blasorchesters gefordert. Der erste Satz „Toccata“ eröffnet spannungsgeladen und stellt ein gewaltiges Thema vor, das im Mittelteil beinahe zu einem Tanz wird. So lautstark wie der erste Satz beginnt, so leise schwinden die letzten Töne. Im Zwischenspiel umrahmt ein lyrisches Englischhorn-Solo einen volltönenden Choral. Das Finale peitscht das immer wiederkehrende Motiv geradezu durch alle Register und führt eingeleitet durch aus der Ferne klingende Glocken zu einem feurigen Schluß.

Der chinesische Kalender wird durch einen 12jährigen Zyklus bestimmt, wobei jedes Jahr einem Tier zugeordnet ist. Das „Jahr des Drachens“ hat am 23. Januar 2012 begonnen und endet am 09. Februar 2013. Nach der chinesischen Tradition sind Menschen, die im „Jahre des Drachens“ geboren werden, Überbringer von Glück und werden deshalb verehrt und respektiert. Das chinesische Jahr wird außerdem einem Element – Metall, Wasser, Holz, Feuer oder Erde – zugeordnet. 2012 ist das Jahr des Wassers, was durch seine beruhigende Wirkung das wilde Temperament des Drachenjahres etwas abmildert.