Frühjahrskonzert 2018

"Planet Earth" 

 

Ungewöhnliches und ein Erlebnis für alle Sinne bietet SMD Harald Hepner mit dem Stadtorchester Ravensburg zum Festlichen Konzert 2019. Als Auftakt wird die „Ouvertüre für Harmoniemusik“ von Felix Mendelsohn Bartholdy (1809 - 1847) zu hören sein. Ursprünglich hat Mendelsohn sie wohl für die Harmoniemusik (die damalige Bezeichnung für reine Blasorchester) in Bad Doberan komponiert. Diese Komposition war ein wichtiger Schritt dahin, die Bläser als eigenständige Instrumentengruppe, ohne Streichinstrumente, zu etablieren und damit Wegbereiterin für die heutige symphonische Blasmusik.

 

Friedrich Gulda (1930 - 2000) wird in vielen Quellen als das „Enfant terrible“ der Wiener Musikszene beschrieben. Als Pianist war er international anerkannt, sowohl im klassischen Repertoire als auch im Jazz. Gulda hatte Spaß an Grenzüberschreitungen und reagierte allergisch gegen alles Einengende. Ein perfektes Beispiel seines musikalischen Denkens ist das „Konzert für Cello und Blasorchester“, das zwischen Bigband-Sound, Jazz, alpenländischer Volksmusik und Bierzelt-Blasmusik hin und her springt. Den Solo-Part wird der ehemalige Ravensburger Musikschüler Raphael Zinner spielen übernehmen, der damit die schöne Tradition des „Zurück zu den Wurzeln“ fortsetzt.

 

Mit seiner Cine-Symphony Planet Earth hat sich Johan de Meij (geb. 1953) die Aufgabe gestellt, die musikalische Präsentation der Planeten von Gustav Holst mit einer Ode an unsere Erde zu vervollständigen. De Meij lässt dafür wunderschöne, ferne Klangwelten entstehen, teilweise untermalt mit eingespielter elektronischer Musik. An anderen Stellen erklingt monumentaler Blechbläsersound. Zur Hymne wird die Sinfonie vor allem im letzten Satz mit einem alles überstrahlenden Frauenchor. Dazu wird ein speziell für die 3. Sinfonie produzierter Film von Dynamic Maestro gezeigt, der das Erleben der Musik verstärkt und das zentrale Anliegens de Meijs ins Zentrum stellt: Die Einzigartigkeit unserer Erde und die Notwendigkeit sie zu schützen. 

 

 

Programm:


Ouvertüre für Harmoniemusik op. 24

(Felix Mendelssohn-Bartholdy)

 

Konzert für Violoncello und Blasorchester

(Friedrich Gulda)

 

Symphony No. 3 Planet Earth

(Johan de Meij)

 

Solist: Raphael Zinner

Chor: VocalCollegium Ravensburg

Leitung: SMD Harald Hepner

 

Vorverkauf für das Konzert in Ravensburg ab Montag,  18. November 2019 bei der Tourist Information und bei reservix.de 


Samstag, 14. Dezember 2019 um 19:00 Uhr

Konzerthaus Ravensburg

Tickets

 

Sonntag, 15. Dezember 2019 um 17:00 Uhr 
Konzerthaus Ravensburg

Tickets

Frühjahrskonzert 2018

Raphael Zinner wurde 1998 in Ravensburg geboren. Mit 4 Jahren erhielt er seinen ersten Cello-Unterricht an der dortigen Musikschule. Ab seinem 12. Lebensjahr war er in der Celloklasse von Prof. Marek Jerie in Basel/ Schweiz. Ab 2011 lernte er am Musikgymnasium Schloss Belvedere in Weimar bei Prof. Tim Stolzenburg. Seit 2018 studiert er an der Musikhochschule Lübeck bei Prof. Troels Svane.

 

Er ist dreifacher erster Bundespreisträger von „Jugend musiziert“ und erspielte sich zahlreiche weitere Preise bei internationalen Wettbewerben. So erhielt er den 2. Preis beim internationalen Heran Wettbewerb in Tschechien und einen 3. Preis beim internationalen Cello Wettbewerb Liezen in Österreich. 2016 erhielt er beim Internationalen Dotzauer-Wettbewerb in Dresden einen 2. Preis (keine Vergabe des ersten Preises) und zuletzt 2017 einen 3. Preis beim internationalen David-Popper Cello Wettbewerb in Ungarn.

 

Auftritte führten ihn unter anderem in die Berliner Philharmonie sowie nach Boston

und Washington. Besuche bei internationalen Meisterkursen von Peter Bruns, David Geringas, Wolfgang Emanuel Schmidt und Troels Svane gaben ihm wichtige musikalische Impulse und bereicherten seinen künstlerischen Werdegang.

 

Als Preisträger des 27. Wettbewerbs des Deutschen Musikinstrumentenfonds spielt Raphael Zinner seit 2019 ein Violoncello von Niccolò Bianchi, Genua 1871.

Interview mit Raphael Zinner

 

Der Ravensburger Cellist Raphael Zinner spielt mit dem Stadtorchester das Konzert für Violoncello und Blasorchester von Friedrich Gulda. Wir hatten die Gelegenheit, mit ihm über das Werk, seinen Werdegang und das Besondere an einem Konzert in der Heimatstadt zu sprechen.

 

Raphael, warum studierst du Cello?

Ich studiere Cello, weil es für mich nichts Schöneres und Erfüllenderes gibt, als andere Menschen mit meiner Musik zu berühren, mich durch das Cello ihnen mitzuteilen, sie in andere Welten zu entführen und ihnen Geschichten zu erzählen. Für mich stand nie außer Frage, nicht Cello zu studieren. Wenn man schon als kleines Kind mit dem Musizieren beginnt, gehört das einfach zum Leben dazu. Man kann und möchte gar nicht mehr ohne Cello leben!

 

Das Werk, das du mit uns spielen wirst, ist das Konzert für Violoncello von Friedrich Gulda, nicht gerade ein typisches Werk aus den Celle-Repertoire. Was macht den besonderen Reiz und vielleicht auch die Schwierigkeit an diesem Stück aus?

Nein, das gehört auf keinen Fall zum Cello-Standardrepertoire. Umso glücklicher bin ich, es spielen zu dürfen und die Möglichkeit zu haben es sogar gleich mit Blasorchester aufführen zu dürfen! Allein die Kombination von Cello und Blasorchester ist schon ungewöhnlich. Ich bin sehr gespannt wie sich diese zwei sehr konträren Elemente zusammenfügen werden. Und dann ist da dieser tolle Groove im ersten Satz mit den Rock- und Jazz Elementen, der ziemlich fordert: Technisch und rhythmisch nicht ganz einfach! Das Cello klingt manchmal nicht mehr nach Cello, sondern eher nach Saxophon. Und dann gibt es im Kontrast dazu den zweiten sehr ruhigen Satz mit seiner wunderschönen Melodie. Hier kann das Cello wunderbar seine größte Stärke zeigen, nämlich das Singen! Nach der Kadenz, die zwei Improvisationsteile enthält und dem tänzerischen Menuett kommt der wohl lustigste Satz mit - ich nenne es mal - Bierzelt-Musik (oder einfach typisch alpenländische Blasmusik), über der das Cello virtuos glänzen darf. Insgesamt also ein sehr facettenreiches Werk das ziemlich fordert und physisch sehr anstrengend wird. Nichts desto trotz ist das Stück ein Genuss zu hören, man wird gut unterhalten und hoffentlich im wahrsten Sinne des Wortes mitgerissen!

 

Wie wirst du dich auf das Konzert vorbereiten?

Ich habe das Konzert schon einmal Anfang des Jahres geübt und dann einige Monate wieder zur Seite gelegt, nun habe ich es wieder rausgeholt. Zum einen muss ich meine Stimme sehr gut können, das heißt üben üben üben, zum anderen muss ich auch wissen was das Orchester spielt, das heißt ich werde viel die Partitur lesen und lernen!

 

Wie siehst du deine musikalische Zukunft?

Ich lasse mir im Moment noch alles offen und schaue was sich ergibt! Ich spiele

leidenschaftlich gerne Kammermusik, vielleicht werde ich das später machen

können? Ansonsten wird das Unterrichten für mich immer dazu gehören. Ich möchte

weiterhin Wettbewerbe spielen und dann in Zukunft viele Konzerte spielen, egal ob

solistisch oder kammermusikalisch, Hauptsache Musik machen!

 

Was bedeutet es für dich, in Ravensburg im Konzerthaus zu spielen?

Für mich ist das ein Zurückkehren zu meiner Kindheit. In Ravensburg habe ich begonnen, Cello zu spielen. Als kleiner Junge habe ich im Konzerthaus viele Konzerte gehört, auch mit großen Cellisten wie Heinrich Schiff (lustigerweise hat er das Konzert mit Gulda zusammen erarbeitet und 1981 in Wien uraufgeführt...). Damals als Zuhörer im Konzerthaus hätte ich nicht geahnt, gut 15 Jahre später selbst einmal im Konzerthaus als Solist zu sitzen. Also: Ich freue mich riesig!

 

Raphael, vielen Dank für das Gespräch.

 

 

Mit Raphael Zinner setzt das Stadtorchester seine Reihe „Back to the roots“ fort, zu der es Musikerinnen und Musiker, die in Ravensburg geboren wurden und aufgewachsen sind, zu einem gemeinsamen Konzert einlädt.